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Auction: SW1008 - Bonds and Share Certificates of the World
Lot: 313

Bank für Transportwerthe in Basel. 4.5% Obligation über 1.000 Franken. Basel, 16. Juni 1911. Rotbraun. Nr. 7581. Ein Titel mit einer äusserst bewegten Geschichte: Die Gesellschaft wurde im Jahre 1894 durch die Basler Handelsbank und ihrer Korrespondenten in Wien und Budapest gegründet. 1918 wurde der Sitz nach Glarus verlegt. Das Portefeuille besteht fast ausschliesslich aus Prioritätsaktien ungarischer Lokalbahnen. Die Finanzierung erfolgte in der Hauptsache durch Obligationenemissionen. Nach dem 1. Weltkrieg verblieb nur ein Teil des Eisenbahnnetzes in Ungarn, die übrigen Teile fielen an Rumänien, Jugoslawien, Österreich und die Tschechoslowakei. Die Gesellschaft verlor dabei ihre Eigentumsrechte. So musste die Gesellschaft im Jahre 1928 finanziell saniert werden. Die Obligationen wurden in Prioritätsaktien umgewandelt. 1935 erfolgte die Namensänderung in Gesellschaft für Transportwerte, 1970 in Trans Anlage-Gesellschaft. 1979 wurde Hans W. Kopp, Rechtsanwalt und Ehemann der Bundesrätin Elisabeth Kopp (Bundesrätin von 1984-1989), zum Präsidenten des Verwaltungsrates der Firma gewählt. Gleichzeitig erfolgte die Sitzverlegung nach Zürich mit Umfirmierung in Trans K-B AG. Diese wurde nun zur ersten Risikokapitalgesellschaft der Schweiz im Bereich Computer und Biotech. Ihr Starprodukt war die Tomoffel: eine aus Tomate und Kartoffel gekreuzte Pflanzenkreatur, die angeblich auch mit Meerwasser besprenkelt wuchs und «das Welternährungsproblem» lösen sollte. Der Bankrott der Firma Trans K-B 1984 löste ein grosses Medienecho aus, zumal gleichzeitig Kopps Ehefrau in den Bundesrat gewählt wurden. Erst 1994 wurde die Gesellschaft im Handelsregister gelöscht. Faksimileunterschrift von R. Geigy-Merian. EF.

Estimate
SFr1,000 to SFr1,200